Mit zwei künstlichen Hüftgelenken zu Top-Ergebnissen
Ende 2021 haben wir ein Gespräch mit Dörte Michels geführt, in dem sie uns über ihre im Jahr 2000 begonnene Leidenschaft zum Triathlon, die dann entstandenen Hüftprobleme sowie deren Beseitigung durch die Implantierung des ersten Gelenks nach der AMIS-Methode Ende 2016 und des zweiten Mitte 2017 hier bei uns in der Procelsio Clinic berichtete.
Das allein wäre eine Story wert gewesen. Viel interessanter war jedoch, dass Frau Michels sich nach den beiden OPs und dem damit verbundenen Wegfall ihrer Schmerzen erfolgreich zurück in den Triathlon gekämpft hatte (siehe Interview auf dieser Website unter „AMIS-Methode: Erfahrungsbericht einer Patientin“)
Dieser Erfolgsgeschichte hat sie seit unserem ersten Gespräch einige Kapitel hinzugefügt, und damit nochmals eindrücklich bewiesen, dass man mit Leidenschaft und Willen auch nach größeren medizinischen Eingriffen sportliche Höchstleitungen erbringen kann.
Hier der von Frau Michels verfasste Bericht:
Sportlicher Bericht Dörte Michels 2022/2023
Nach dem Sieg beim IM 70.3 in Duisburg 2021, wo ich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft nicht angenommen hatte (diese wäre in Neuseeland gewesen), hatte ich 2022 zum Ziel mich erneut für die WM zu qualifizieren, die 2023 in Lahti/Finnland stattfinden sollte. Also meldete ich wieder für Duisburg Ende August 2022 für den halben Ironman (= 70.3 Meilen, 113 km, 1,9 Schwimmen, 90 Rad, 21,1 Laufen).
Leider war das Jahr für mich jedoch gesundheitlich durchwachsen mit einer Corona-Infektion und zwei Armbrüchen. Die Teilnahme am Wettkampf in Duisburg Ende August war nicht möglich, da ich den Arm überhaupt noch nicht aus dem Wasser bekam. Damit das Startgeld nicht verfällt, habe ich mir einen späten Wettkampf in Europa gesucht und in Porec/Kroatien gefunden.
Somit bestritt ich Mitte Oktober am Mittelmeer meinen ersten internationalen Wettkampf, gecoacht von meiner wunderbaren Tochter. Hier konnte ich die Altersklasse der 55 – 59jährigen als Älteste im Feld für mich entscheiden und hatte die Qualifikation für Lahti in der Tasche – happy End für das Jahr 2022!
Das Jahr 2023 begann mit großer Motivation, weil ich das erste Jahr in der neuen Altersklasse W 60 starten konnte. Mitte Juli war ich in Hamburg nominiert bei der Sprint-WM zu starten (750 m – 20 km – 5 km). Hier habe ich erfahren, dass die Konkurrenz doch sehr stark ist, ich mich aber nicht zu verstecken brauche. Ich wurde 16. von über 60 Starterinnen zwischen 60 und 64 Jahren aus aller Welt und drittbeste Deutsche.
Ein besonderes Erlebnis war dann noch der Teamsprint als WM (zwei Männer und zwei Frauen absolvieren nacheinander einen Supersprinttriathlon, (300 m -5 km -1,5 km). Ich kannte meine StaffelpartnerInnen nicht, wir erreichten einen guten Mittelfeldplatz, hatten viel Spaß und waren um eine tolle Erfahrung reicher.
Ende August ging es dann mit dem Flieger nach Helsinki, wo ich am 26.08. in einem reinen Frauenfeld von über 2000 Athletinnen an dem Tag in Lahti startete. In meiner Altersklasse haben 115 Damen das Ziel erreicht, ich wurde 15. und diesmal beste Deutsche der Altersklasse.
Insgesamt habe ich in diesem Jahr acht Wettkämpfe absolviert, auch noch einige im Nahkreis zur Vorbereitung. Fotos belegen, dass ich immer extrem viel Spaß beim Triathlon habe. Ich genieße das Flair und freue mich einfach, dass ich das alles aufgrund meiner neuen Hüften erleben darf. Ohne die OPs wären mir diese Wettkämpfe und das dafür nötige Training nicht möglich gewesen.
Einen gesamten Ironman traue ich mir jedoch mittlerweile nicht mehr zu. Das Laufen ist manchmal mühsam, was sicherlich auch am zunehmenden Alter liegt. Das Schwimmen und Rennradfahren spule ich ab wie vor den OPs, aber das Laufen… Ein Rennpferd wird man auch mit OPs nicht mehr.