Die arthroskopische Operation (Gelenkspiegelung) des Hüftgelenkes ist ein Eingriff, der nur in
wenigen Zentren in Deutschland durchgeführt wird. Durch kleine Hautschnitte gelangt man mit dem Arthroskop in das Gelenk und kann zunächst sämtliche Strukturen einsehen und beurteilen.
Mit entsprechend kleinen Instrumenten kann dann direkt das Gelenk mit dem Ziel operiert werden, dieses zu erhalten. Die Arthroskopie des Hüftgelenkes stellt die heutzutage schonendste Operation am Hüftgelenk dar und ist im Vergleich zur Arthroskopie des Knie– und Schultergelenkes besonders schwierig, da es sich beim Hüftgelenk um das größte Gelenk des menschlichen Körpers handelt, welches aufgrund des dicken Muskelmantels nur schwer zu erreichen ist. Deshalb ist neben einer fundierten Kenntnis aller anatomischen und krankhaften Besonderheiten des Hüftgelenkes eine ausgeprägte, langjährige Erfahrung in arthroskopischen Operationstechniken unabdingbar.
In der Procelsio Clinic führen wir seit mehr als 16 Jahren Hüftarthroskopien durch. Mit über 200 Eingriffen pro Jahr gehören wir zu den führenden Zentren in Europa. Der Hauptgrund für die Durchführung der Hüftarthroskopie ist der Schmerz in der Leiste, der vom Gelenk herrührt, wenn noch keine vollständige Arthrose vorliegt.
Das Hauptproblem ist zunächst einmal die genaue Diagnosestellung und Abgrenzung zu anderen Erkrankungen, deren Schmerzprojektion u.U. auch bis in die Leiste reichen kann (Wirbelsäulenerkrankungen, Leistenbruch, Gefäßerkrankungen, gynäkologische Erkrankungen). Die Diagnose kann in der Regel nur korrekt gestellt werden, wenn man aufgrund langjähriger Erfahrung mit der Methode in der Lage ist, die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Hüftarthroskopie in die Therapieplanung mit einzubeziehen.
Die Hüftgelenksarthroskopie kommt insbesondere beim Engesyndrom (Pincer- oder CAM-Impingement) zur Anwendung. Hierbei bestehen Verformungen am Hüftkopf oder der Gelenkpfanne, welche zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen führen. Unbehandelt entstehen daraus Verletzungen der Gelenklippe (Labrum) sowie Knorpelschäden bis zur Arthrose des Gelenks. Ziel des Eingriffs ist eine Wiederherstellung der Gelenkfunktion und die Verhinderung von Folgeschäden, insbesondere der Entwicklung einer Arthrose. Je nach Befund kann eine Naht der Gelenklippe (Labrumrefixation) erfolgen. Bei Knorpelschäden bis zu einem bestimmten Stadium ist eine Knorpelzelltransplantation die einzige Möglichkeit zum Gelenkerhalt. Bei fortgeschrittener Arthrose ist ein arthroskopischer Eingriff jedoch nicht mehr sinnvoll. Dann bleibt zur Beseitigung der Beschwerden nur der Einbau eines künstlichen Hüftgelenks.
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