Das Kniegelenk ist eines derjenigen Gelenke, die häufig operativ versorgt werden müssen. Denn aufgrund seiner komplexen Strukturen und der besonderen Belastungen durch berufliche wie auch sportliche Aktivitäten ist es sehr anfällig für Verletzungen und Schäden. Zwar lassen sich die allermeisten Erkrankungen rein arthroskopisch therapieren, da das Gelenk besonders gut zugänglich ist. Bei bestimmten Diagnosen allerdings, wie bei einem fortgeschrittenen Knorpeldefekt (Arthrose), bei dem arthroskopische Operationen oder eine Knorpelzelltransplantation nicht mehr durchführbar sind, muss anders vorgegangen werden.
Bei einem fortgeschrittenen Knorpeldefekt werden die zerstörten Gelenkflächen durch Metallgleitflächen ersetzt. Dies kann sowohl im Zuge eines Oberflächenersatzes als auch bei einem kompletten künstlichen Gelenkersatz mit Gelenkkopf und Gelenkpfanne (sogenannte Knie-Totalendoprothese) erfolgen. Die zerstörten Knorpelareale sowie einige wenige Anteile des benachbarten Knochens werden dabei entfernt und die Knochenoberfläche ersetzt.
Mit bildgebenden Verfahren wie MRT und CT Scans vermessen wir Defekte der Kniegelenksoberfläche sehr genau und zudem dreidimensional. So sorgen wir in der Procelsio Clinic dafür, dass der jeweilige Ersatz die normalen Kniegelenksstrukturen der Patienten weitest möglich erhält. Auch wenn ein komplettes Kniegelenk erforderlich ist, setzen wir erfolgreich Röntgen und 3-D Computeranalysen ein. Gleichzeitig wird geklärt, wie der Zustand der Knochen und Bänder des Kniegelenkes ist. Nach dieser Analyse schlagen wir dem Patienten einen bestimmten Typ des Kniegelenkes vor.
Die eingesetzten 3D-Techniken in den bildgebenden Verfahren und die Möglichkeit, zudem mit individuell für den Patienten angefertigten Schablonen beim Einsatz eines Gelenks zu arbeiten, führen bereits zu einer hohen Patientenzufriedenheit.
„Die dreidimensionale Planung der Eingriffe durch bildgebende Verfahren wie CT und MRT ist schon lange möglich“, berichtet Dr. med. Michael Kamminga, Chefarzt der Procelsio Clinic und Facharzt für Allgemeine Chirurgie sowie Orthopädie. „Aber mittlerweile besteht dank 3D-Drucktechnologie auch die Möglichkeit, diese Planung während der Operation millimetergenau umzusetzen.“ Dazu werden für jeden Patienten individuelle Schablonen aus robustem und sterilisierbarem Kunststoff hergestellt. Diese passen sich exakt den Konturen des zu ersetzenden Gelenks an und erleichtern es dem Operateur während des Eingriffs, höchste Präzision zu erzielen. Auch vereinfacht und beschleunigt der Einsatz solcher Schablonen den Operationsablauf, und das nicht nur beim Kniegelenkersatz.
In der Procelsio Clinic gehen wir allerdings gerne noch einen Schritt weiter: Auf Wunsch arbeiten wir unter Verzicht auf individuell vorgefertigte Prothesen stattdessen mit solchen, die der Anatomie des individuellen Patienten-Knies exakt nachgebildet sind. Auch dabei kommen moderne 3D-Verfahren zum Einsatz. Neben dem 3D-Scan des Knies und der Herstellung der Schablonen wird in diesen Fällen sogar das Implantat in 3D-Technik hergestellt, nämlich mittels 3D-Druck. So entsteht eine enorme Passgenauigkeit. Wir nennen diese Methode die „Patienten Spezifische Implantation“, kurz PSI. Die Vorteile sind beeindruckend einfach. Nehmen wir ein Beispiel:
Sie kennen das: In einem Bekleidungsgeschäft möchten Sie ein T-Shirt erwerben. Wie gewohnt greifen Sie zu Ihrer bevorzugten Größe – sagen wir „L“. Schon beim Überstreifen in der Anprobe stellen Sie fest, dass das Shirt etwas zu eng ist. Enttäuscht greifen Sie zur nächsten Größe, einem Shirt in XL. Und natürlich ahnen Sie es schon vorher: Dieses ist nun zu groß, labberig hängt der Stoff an Ihnen herunter. Nun haben Sie drei Möglichkeiten: Ein zu kleines, ein zu großes oder eben gar kein T-Shirt zu kaufen. Aber alle drei Entscheidungsmöglichkeiten sind enttäuschend. Ganz ähnlich verhält es sich bei der Implementation eines „Knies von der Stange“: Es passt nur annähernd, aber selten perfekt. Warum wohl findet sich in vielen Mode-Kaufhäusern auch heute noch die Änderungsschneiderei gleich neben den Bekleidungs-Artikeln?
Bei herkömmlichen Kniegelenksersatzprodukten mit serienmäßig produzierten Implantaten in bestimmten Größen sind Patient wie Chirurg zu Kompromissen gezwungen. Mit der Alternative „Patienten Spezifische Implantation“ (PSI) aberbieten wir unseren Patienten die bestmögliche Lösung, bei der wir in einem individuellen Entscheidungsprozess die optimale Versorgung ermitteln. Diese maßgeschneiderte Lösung bietet nicht nur beim Einsetzen, also während der eigentlichen Operation, deutliche Vorteile, weil sie sich noch besser der Anatomie des jeweiligen Patienten anpasst. Auch danach erkennt der Patient große Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Kniegelenksersatz, der sich nur an allgemeinen „Konfektionsgrößen“ orientieren kann.
Bei akuten Verletzungen oder fortgeschrittenem Gelenkverschleiß wird selbst bei jüngeren Patienten immer öfter ein künstlicher Kniegelenksersatz erforderlich. Die Gründe sind ganz unterschiedlich.
So kommt es auch im Sport immer wieder zu Verletzungen. Ein heftiger Zusammenprall des Fußballstürmers mit einem Verteidiger während des eigenen Angriffs, eine unglückliche Landung im Halbkreis nach dem Torwurf im Handball – es gibt unzählige solcher Beispiele. Aber auch der Verschleiß der Gelenke durch jahrelangen und regelmäßigen Sport ist eine Tatsache. Viele gehen für ihre Lust am Sport und für ihren Verein immer wieder an ihre Grenzen. Nicht wenige müssen irgendwann realisieren, dass es plötzlich nicht mehr geht. Oft steht dann der Umstieg aufs Fahrrad an, um das Knie etwas zu schonen und die Fitness nicht ganz zu verlieren. Dabei muss diese oft als „natürliche Entwicklung“ angesehene Veränderung in vielen Fällen gar nicht sein – auf jeden Fall aber sollten sich Betroffene eingehend orthopädisch untersuchen und beraten lassen. Als eine der führenden Kliniken für künstlichen Gelenkersatz und als Spezialisten für maßgeschneiderte orthopädische Implantate beraten wir Sie gern.
Das von uns anhand bildgebender Verfahren erstellte 3D-Modell dient bei der Patienten Spezifischen Implantation im Anschluss nicht nur der Herstellung der Schablonen zum ganz spezifischen Einbau Ihres neuen Kniegelenkes, sondern auch der Herstellung des eigentlichen Implantats mithilfe eines 3D-Druckers. Dadurch ist der Gelenkersatz zutiefst individualisierbar geworden – eine Tatsache, die für Patienten von enormer Bedeutung ist. Denn damit gibt es, sofern Patienten dazu bereit sind, über eine GKV-Leistungen hinaus auch selbst in ihre Gesundheit und Mobilität zu investieren, eine hervorragende Alternative zum Kniegelenkersatz in industriell vorgefertigten Konfektionsgrößen.
Mit solchen individuell angepassten Implantaten schneidert Ihnen die Procelsio Clinic echte Maßarbeit. Dabei verfügen unsere Spezialisten über eine tiefgreifende und langjährige Erfahrung. Denn bereits seit der Einführung dieser modernen Methoden arbeitet die Procelsio Clinic mit den weltweit führenden Herstellern zusammen.
Zudem können bei isolierten, tiefgreifenden Knorpelschäden am Kniegelenk auch besonders kleine Implantate produziert werden, die lediglich den vorhandenen Schaden abdecken und den gesunden Knorpel erhalten. Für diese Art des Gelenkersatzes bietet das 3D-Druckverfahren als einziges die Voraussetzungen. „Grundlegend für einen solchen Eingriff ist die millimetergenaue Anfertigung und Implantation der Prothese, die sich mit ihrer Oberfläche ideal an das Niveau des umliegenden Knorpels anpassen muss“, erläutert Dr. med. Kamminga weiter. „Eine derartige Präzision lässt sich mit vorgefertigten Prothesen nicht erreichen.“
Nicht immer ist ein künstliches Bauteil am Kniegelenk überhaupt erforderlich. Deshalb legen wir in der Procelsio Clinic sehr hohen Wert auf modernste Diagnoseverfahren und eine eingehende, individuelle Beratung der Patienten. Denn möglicherweise kann auch ein kniegelenkserhaltenes Verfahren erfolgen oder eine Knorpelzelltransplantation realisierbar sein. Ebenso lassen sich vielleicht auch Korrekturen an der Beinachse vornehmen, sodass ein künstlicher Ersatz zunächst nicht notwendig ist. Zudem wird von den Spezialisten auch genau diagnostiziert, ob statt eines kompletten, künstlichen Kniegelenks eventuell auch ein Teilersatz der Knieoberfläche in Betracht kommt. Auch hierfür setzen wir computergestützte Planungs- und Herstellungsverfahren ein.
Diese individuelle Form der Beratung und die guten Ergebnisse der Therapien sind wohl maßgeblich für die hohe Zufriedenheit der Clinic-Patienten verantwortlich. Dr. med. Ulrich Hasenberg, Leiter der Sportmedizin der Procelsio Clinic stellt zudem fest: „Der patientenspezifische Kniegelenksteilersatz ist eine sehr gute Lösung für Menschen mit höherem Aktivitätsanspruch. Mit einem kompletten Kniegelenk in 3D-Technik erreichen wir bereits eine sehr hohe Patientenzufriedenheit.“ Gerade sportlichere Menschen profitieren demnach ganz besonders von den modernen Verfahren, wie Dr. Hasenberg weiter ausführt: „Mit den neueren, individuell hergestellten Teilen kann jedoch ein noch natürlicheres Gelenkgefühl und somit ein höheres Aktivitätslevel erreicht werden.“
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